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Was ist Armutsmigration?
Der Begriff "Armutsmigration"
Bei der Armutsmigration handelt es sich um eine Wanderung von Menschen, die von existenzieller Armut betroffen sind und keine Zukunftsperspektiven in ihrem Heimatland haben.
Hintergründe
Die meisten dieser Menschen haben wenig oder gar keine Schulbildung. Vielen fehlt dafür schlicht und einfach das Geld. Sie gehören oft auch einer ethnischen Minderheit (z.B.: Roma und Sinti) an, die aufgrund gesellschaftlicher Rahmenbedingungen starken Vorurteilen und Diskriminierungen ausgesetzt ist.
Wenig Fürsprache - keine nachhaltige Verbesserung
Aufgrund mangelnder Fürsprache und Protesten in Form einer Vertretung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, bleibt die Situation meist entsprechend aussichtslos.
Viele von ihnen verlassen deshalb ihr Heimatland - und damit Teile ihrer Familie (oft auch ihre Kinder) - , um anderswo ihr Glück zu versuchen.
Meist sind sie an ihrem neuen Bleibeort mit denselben Problemen wie in ihren Heimatländern konfrontiert. Eine nachhaltige Verbesserung der Situation kann dadurch nicht erzielt werden.
Wegen häufig anzutreffendem Mangel an sprachlichen und beruflichen Kenntnissen, halten sie sich meist mit Betteln und/oder Gelegenheitsjobs (Hilfsarbeiten, Reinigung…) über Wasser.
Dies führt häufig dazu, dass sie von einem Ort zum anderen weiter ziehen. Wir bezeichnen diese Menschen deshalb auch als ArmutsmigrantInnen oder Notreisende.
Hintergründe von Abwehrhaltungen
Kommen vermehrt Notreisende in ein bestimmtes Gebiet, kann es zu verstärktem Unmut und Abwehrreaktionen bei der ortsansässigen Bevölkerung führen, vor allem von den eigenen von Armut betroffenen Menschen (Obdachlose, Arbeitslose oder Geringverdiener).
Auch in den gesellschaftlich besser gestellten Schichten können Angst und Unwissenheit zu Abwehrhaltungen führen.
Mögliche Hintergründe können auch sein:
Gefühlte Hilflosigkeit ("Man kann ja nicht allen helfen.")
Skepsis ("Darf die Person das Geld wirklich behalten oder muss sie es abgeben?")
Fehlende Erfahrungen im Umgang mit Armut und Migration
Vorurteile ("Die wollen eh nicht arbeiten oder sich integrieren.")
Als unangenehm erlebte Erfahrungen ("aufdringliches Betteln, Beschimpfen, Nachlaufen, Wegwerfen von Nahrungsmitteln, Durchwühlen der Mülltonnen…")
Andere Wertvorstellungen ("Wie definiert sich Armut? Ist es nur der Mangel an Geld?")
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